Katzensichere Wohnung: Darauf solltest du achten!

Katzen sind schlaue und wendige Tiere, sie klettern auf die höchsten Bäume, springen über breite Gräben und nehmen es mit Ratten und Mardern auf. Von all unseren Haustieren ist die Katze diejenige, die am ehesten auch ohne uns überleben könnte. Und doch kann deiner Katze selbst in den vermeintlich sicheren vier Wänden so einiges passieren. Mit den folgenden Informationen und Tipps kannst du dein Zuhause sicher gestalten.

Gefahren im Haushalt

Spitze Gegenstände

Achte darauf, dass keine scharfen oder spitzen Gegenstände offen herumliegen, an denen sich neugierige Katzen verletzen können.

Gegenstände wie Vasen oder andere Dekorationen können beim Herunterfallen zu Verletzungen führen und sollten entsprechend gesichert oder außer Reichweite aufgestellt werden.

Offenes Feuer (Kerzen, Kamine etc.)

Offenes Feuer birgt offensichtliche Gefahren, die du leicht vermeiden kannst: Wenn du Kerzen anzündest, lasse deine Katze niemals unbeaufsichtigt. Schnell kann sie sich bei neugierigem Annähern die Schnurrhaare oder mehr verbrennen. Beim Toben kann die Kerze umfallen und einen Brand verursachen. Auch unter Aufsicht sollten daher Kerzen in stabilen und unzugänglichen Kerzenständern aufgestellt oder in einem Glas untergebracht werden.

Kamine und Öfen geben in Herbst und Winter wundervolle natürliche Wärme ab, die auch Katzen lieben. Gerade ältere Kamine können auch von außen extrem heiß werden und bei unbedachter Annäherung zu Verbrennungen führen. Besser sind Kamine mit dicken Steinwänden, welche die Hitze mehr verteilen.

Zu heiße Bereiche sollten möglichst gesichert werden. Besonders wenn die Katze den Kamin noch nicht kennt oder noch sehr jung und stürmisch ist, ist Vorsicht geboten. Hat sich die Katze einmal an den Kamin gewöhnt, wird sie auch selbst zu heiße Bereiche meiden, trotzdem solltest du natürlich ein Auge darauf halten.

Heizkörper

An Heizkörpern besteht, besonders bei moderneren Geräten, meist wenig Gefahr für Verbrennungen.

Bei Heizkörpern mit offenen Lüftungsschlitzen nach oben können Katzenkrallen jedoch schnell hängen bleiben. Diese Heizkörper sollten daher gesichert werden. Dies kann zum Beispiel durch einen Austausch der Gitter durch krallenfreundliche Varianten mit sehr engen Maschen passieren.

Gardinen

Gardinen laden einige Katzen zum Klettern ein, schnell kann dabei eine Kralle hängen bleiben. Im Katzenhaushalt sind daher glatte Gardinen besser als grobmaschige und fadenziehende Stoffe oder Spitze. Klettert die Katze trotzdem weiter, können Rollos eine Alternative sein.

Aquarien

Aquarien sind für Katzen natürlich sehr faszinierend, hier können sie stundenlang den Fischen zuschauen, während ihnen das Wasser im Maul zusammen läuft. Dies ist bestimmt nicht nur für die Fische keine besonders entspannende Situation, das Aquarium birgt auch Gefahren für die Katze.

Sie kann bei einem ungeschickten Angelversuch an offenen oder unzureichend abgedeckten Behältern ins Becken fallen und im schlimmsten Fall bei großen Aquarien ertrinken.

Ein Aquarium sollte deshalb immer in sicherer Entfernung aufgestellt und sicher abgedeckt werden.

Wollknäuel

Die Katze mit dem Wollknäuel ist ein beliebtes und niedliches Bild, kann aber für die Katze lebensbedrohlich werden. Wenn sie einen längeren Wollfaden verschluckt, kann dieser zu Verstopfungen führen oder sogar den Darm abschnüren. Das gleiche gilt natürlich für Garn und alle anderen Bänder oder Schnüre, diese sollten daher immer verschlossen aufbewahrt werden.

Bügeleisen

Achte beim Bügeln auf deine Katze oder sperre sie aus dem Zimmer. Das sich bewegende Kabel kann deine Katze zum Spielen animieren und dann auch für dich gefährlich werden. Das warme Bügelbrett kann deine Katze anlocken und damit in gefährliche Nähe zum heißen Bügeleisen bringen.

Reinigungsmittel und Chemikalien

Schließe Reinigungsmittel und Medikamente sicher im Schrank ein, so dass deine Katze sie nicht erreichen kann.

Zimmerpflanzen

Frisches Grün ist immer verlockend für Katzen, doch viele Zimmerpflanzen sind giftig oder können durch ihre scharfen Blätter Gaumen und Speiseröhre verletzen.

Man könnte meinen, dass Katzen doch einen Instinkt haben und giftige Pflanzen erkennen, schließlich gibt es auch draußen viele giftige Pflanzen? In der Wohnung haben Katzen jedoch meist weniger Alternativen und knabbern eher mal an jedem verfügbaren Blatt.

Auch wenn vielleicht nicht sofort Vergiftungssymptome auftreten, kann die Aufnahme giftiger Pflanzen Spätschäden verursachen. Also besser kein Risiko eingehen, denn es gibt viele gute Alternativen, um die Wohnung trotzdem zu begrünen.

Im Internet und in Büchern finden sich viele ungiftige Pflanzen, die man in der Wohnung aufstellen kann. Achte darauf, dass diese nicht gespritzt sind, denn auch Pflanzenschutzmittel oder Glanzsprays sind nicht gut für Katzen. Benutze für die Kübel hochwertige Blumenerde ohne Kunstdünger oder decke die Kübel katzensicher ab.

Eine gute Alternative sind Blumenampeln, die für die Katze unerreichbar aufgehängt werden können. Auch hier sollte aber auf sehr giftige Pflanzen verzichtet werden, falls doch mal ein Blatt oder eine Blüte auf den Boden fällt.

Blumensträuße enthalten oft nicht nur giftige Pflanzenteile, sondern sind meistens auch mit verschiedenen Mitteln behandelt, um sie frisch zu halten. Sie sollten daher nur an sicheren Stellen aufgestellt oder mit einer dekorativen Glasglocke oder Ähnlichem abgedeckt werden.

Achtung Strom

Strom kann für Katzen lebensgefährlich werden. Einige Katzen haben einen besonderen Fetisch für Kabel und knabbern diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit an oder spielen mit den faszinierenden „Schlangen“. Wird dabei die Isolierung beschädigt, können sie einen Stromschlag bekommen. In so einem Fall sollten daher die Kabel versteckt werden.

Sie können zum Beispiel hinter Fußleisten oder in speziellen Kabelkanälen verlegt werden, dies sieht meist auch schöner aus als offen herumliegende Kabel. Wo dies nicht möglich ist kann ein stabiler Schutzmantel direkt über das Kabel gezogen werden, den die Katze nicht zerbeißen kann.

Hier gibt es spezielle Produkte im Fachhandel, die teilweise auch noch unangenehm schmecken.

Das Befestigen von Kabeln mit Halterungen oder Klebeband verringert die verlockende Bewegung von Kabeln, so dass die Katze weniger zum Spiel animiert wird. Bei manchen Katzen reicht es auch aus, die Kabel mit bitter schmeckenden Substanzen zu behandeln, diese müssen nach einiger Zeit erneuert werden.


Wenn möglich lege Handy und Co. zum Laden in eine Schublade oder an einen anderen unerreichbaren Ort oder nutze kabellose Ladestationen.

Auch wenn deine Katze eher nicht mit Kabeln spielt macht es Sinn, elektrische Geräte abzustellen oder den Stecker zu ziehen, wenn man nicht im Haus ist. So besteht keine Gefahr, falls die Katze aus Langeweile doch mal auf dumme Ideen kommt.

Auf dem Boden liegende Steckdosenleisten oder offene Steckdosen in für Katzen erreichbarer Höhe sind weitere Gefahrenquellen. Diese können ganz einfach mit Kindersicherungen abgesichert werden. Wenn du neue Steckdosenleisten kaufst achte darauf, dass diese bereits eine Kindersicherung enthalten.

Fenster

Damit die Katze nicht ausbrechen kann, müssen Fenster beim Lüften gesichert werden. Entweder wird die Katze während des Lüftens einfach ausgesperrt oder das Fenster wird mit Gittern gesichert. Einfache Fliegengitter reichen meist nicht aus, da die Katze diese zerreißen oder bei einem beherzten Sprung abreißen kann. Besser sind verstärkte Gitter, die mit einem entsprechenden Rahmen sicher angebracht werden.

Niemals darf ein Kippfenster ungesichert bleiben. Bei dem Versuch, durch die Lücke zu schlüpfen, kann die Katze hängen bleiben. Rutscht sie dann weiter nach unten kann dies zu lebensgefährlichen inneren Verletzungen führen. Abhilfe schaffen spezielle Kippfenster-Schutzgitter aus dem Fachhandel.

Sicherheit im Badezimmer

Katzen begleiten ihre Menschen am liebsten überall hin, auch ins Badezimmer. Im Sommer bietet der geflieste Boden etwas Abkühlung, es finden sich flauschige Handtücher und wenn die Katze Glück hat wundervoll nach Mensch duftende getragene Kleidungsstücke vor der Dusche. Und spannende Spielzeuge: Wattestäbchen, Haargummis, Zahnseide … leider können diese Kleinteile schnell verschluckt werden und sollten daher immer katzensicher im Schrank oder in Dosen aufbewahrt werden.

Toilette und Badewanne

Auch wenn nur wenige Katzen gern baden oder schwimmen, übt Wasser dennoch eine Faszination auf Katzen aus. Viele Katzen trinken gern aus tropfenden Wasserhähnen oder pföteln im stehenden Wasser nach imaginären Fischen.

Auf dem rutschigen Rand von Toilette oder Badewanne können sie dabei ausrutschen und ins Wasser fallen, was besonders bei jungen Katzen gefährlich werden kann.

Die Toilette sollte daher geschlossen gehalten und die Badewanne nach der Benutzung geleert werden.

Waschmachine und Trockner

Waschmaschine und Trockner bieten ideale Schlafmöglichkeiten für die Höhlen liebenden Katzen. In der Waschmaschine finden sich wieder nach Menschen duftende Kleidung, im Trockner ist die Wäsche vor dem zweiten Durchgang vielleicht wunderbar warm.

So unwahrscheinlich es sich anhört, es kommt tatsächlich zu Todesfällen von in der Waschmaschine oder Trockner eingeschlossenen Katzen. Halte die Maschinen daher sicherheitshalber geschlossen und kontrolliere lieber einmal zu viel, wenn sie doch einmal unbeaufsichtigt offen standen.

Sicherheit in der Küche

In der Küche lauern viele Gefahren, gleichzeitig riecht es überall verlockend nach Essen. Die blubbernde Fleischbrühe auf dem Herd lässt die kleine Raubkatze jede Vorsicht vergessen und schnell kann es zu Unfällen auf der heißen Herdplatte kommen.

Um die Küche nicht durch Erfolgserlebnisse noch attraktiver zu machen, sollten Essensreste direkt weggeräumt oder abgedeckt werden.

Herdplatten

Die Herdplatte sollte niemals offen bleiben, so lange sie noch heiß ist. Bei modernen Induktionsherden ist dies meist kein Problem, aber auf älteren Herden sollten entweder Abdeckplatten verwendet oder ein Topf auf der Platte stehen.

Gib immer etwas Wasser in den Topf, damit dieser nicht anbrennt.

Backofen

Der Backofen sollte immer geschlossen gehalten werden. Um die Gefahren beim Kochen komplett auszuschließen kannst du aber auch während dieser Zeit einfach deine Katze aus der Küche verbannen und die Tür schließen.

Spülmachine

Schließe die Spülmaschine direkt nach dem Einräumen, die Essensreste können die Katze sonst dazu verleiten, in die Maschine zu klettern. Hier kann sie sich verletzen oder in einem unachtsamem Moment eingeschlossen werden.

Toaster

Auch an Toastern können sich Katzen verbrennen, diese dürfen daher nicht unbeaufsichtigt betrieben werden. Wenn der Toaster nicht benötigt wird, sollte er vom Strom getrennt werden.

Jeder, der schon einmal mit einem Messer ein verklemmtes Toast aus dem ausgeschalteten Gerät lösen wollte weiß, dass dies einen Stromschlag nach sich ziehen kann.

Mülltonnen

Mülltonnen sollten am besten außerhalb der Küche und unzugänglich für Katzen oder in fest verschließbaren Schränken oder Tonnen platziert werden.

Säcke können aufgerissen werden, was nicht nur eine riesige Sauerei nach sich zieht, sondern auch für die Katze gefährlich werden kann: Sie kann sich an scharfen Gegenständen verletzen, schlechtes/ungeeignetes Essen fressen oder in der Tüte hängen bleiben.

Offene Dosen oder kleine Tüten bergen besondere Gefahren, da die Katze hier mit dem Kopf stecken bleiben und im schlimmsten Fall ersticken kann.

Balkon

Katzen lieben erhöhte Aussichtsplätze. Besonders für Wohnungskatzen sind Balkone eine wunderbare Möglichkeit, sich etwas frischen Wind um die Nase wehen zu lassen und Vögel zu beobachten.

Ein Balkon sollte jedoch immer gegen ein Abstürzen der Katze gesichert werden.

Natürlich sind Katzen perfekte Kletterer und auch in der Lage, Höhe abzuschätzen.

Doch wie schnell lässt ein vorbei flatternder Schmetterling die Katze alles um sich herum vergessen? Was ist, wenn die Katze sich erschrickt und von der Brüstung abrutscht? Ein Sturz kann im schlimmsten Falle tödlich enden. Selbst wenn die Katze unverletzt den Boden erreicht kann sie im Schreck davon laufen.

Balkon abnetzen

Eine gute Lösung ist das Abnetzen des Balkons. Dazu gibt es im Handel eine Vielzahl an speziellen Netzen, die schnell aufgebaut und optisch wenig auffällig sind. Achte darauf, dass diese witterungsbeständig und drahtverstärkt sind, damit die Katze sie nicht durchbeißen oder einreißen kann. Schwarze Netze sind weniger sichtbar als durchsichtige, in der Sonne reflektierende Gewebe und fallen kaum auf.

Besonders einfach ist das Anbringen bei rechteckigen Balkonen, an denen oben der nächste Balkon anschließt. Die Netze können direkt an Brüstung und Mauern angebracht werden.

Wenn du nicht bohren möchtest oder dies in einer Mietwohnung nicht erlaubt ist, kannst du Teleskopstangen nutzen. Diese werden einfach eingespannt und können ohne Spuren wieder abgebaut werden.

Falls der Balkon nach oben offen ist, können ebenfalls Stangen verwendet werden, die ca. 2 m hoch und idealerweise oben nach innen abgewinkelt sein sollten. Spanne das Netz nicht zu straff, damit die Katze nicht daran hochklettern kann. Bei einem offenen Geländer kann dieses entweder auch mit Netzen oder mit Kaninchendraht gesichert werden. Kaninchendraht ist auch an schwer zu vernetzenden Ecken eine gute Alternative zum Netz, da es stabiler ist.

Wer bei extrem agilen oder schweren Katzen eine extra Sicherung braucht, kann auch auf Volierendraht oder Estrichgitter zurück greifen, die aber natürlich massiver und deutlich sichtbar sind.

Achte vor allem bei jungen Katzen darauf, dass die Maschen so eng sind, dass sie sich nicht hindurchzwängen können.

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