Sind Katzen kitzelig?

Nicht jeder Mensch ist kitzelig – einige Menschen zucken bei Berührungen an bestimmten Stellen ruckartig zusammen und suchen das Weite, andere lässt es völlig kalt, wenn man sie am Nacken oder an den Fußsohlen berührt.

Doch wie sieht es bei Stubentigern aus – sind Katzen auch kitzelig?

Die verschiedenen Kitzelvarianten

Die Wissenschaft unterscheidet grundsätzlich zwei verschiedene Varianten des Kitzelns – die sogenannte Knismesis und die Gargalesis. Eine Gargalesis liegt dann vor, wenn sich z. B. Kinder gegenseitig kitzeln. Das führt zu einem lauten Lachen und meistens dazu, dass sich die Kinder auf den Boden legen oder versuchen, sich zu wehren.

Bei der Gargalesis werden durch einen Druck empfindliche Areale des Körpers stimuliert – das Lachen bzw. das Wehren gegen diese Bewegungen ist ein angeborener Reflex. Wer dabei besonders empfindlich ist, kann das Kitzeln sogar als schmerzhaft erfinden.

Die Knismesis dahingegen beschreibt eine eher sanftere Form des Kitzelns. Sie liegt dann vor, wenn z. B. mit einer Feder sanft über ein Körperareal gestreift wird oder wenn eine Ameise über den Arm läuft. Der Körper kann damit besonders schnell reagieren, wenn z. B. ein Insekt auf der Haut krabbelt.

Sind Katzen kitzelig?

Auch eine Katze ist kitzelig und kann diese die sanften Berührungen spüren. Besonders empfindlich sind dabei die Pfoten der Katze. Denn über die sensiblen Pfötchen werden wichtige Reize aus der Umgebung und aus dem Untergrund wahrgenommen – dazu gehören z. B. Kälte, Wärme oder die Bodenbeschaffenheit.

Die Empfindungen über die Pfoten sind damit lebensnotwendig, ohne diese Empfindungen könnte sich die Katze nicht orientieren und auch nicht jagen. Das Gehirn der Katze ist so ausgelegt, dass mehr Reize von diesen sensiblen Körperstellen gesendet werden.

Die Pfoten der Katze haben Einiges gemeinsam mit den Fußsohlen des Menschen, denn auch der Mensch nimmt über die Füße eine Menge an Reizen wahr.

Auch der Bauch der Katze ist etwas empfindlicher als andere Körperregionen, allerdings genießt der Stubentiger in der Regel das Bauchkraulen.

Was genau passiert, wenn die Katze an den Pfötchen gekitzelt wird?

Nicht alle Katzen reagieren gleich auf das Kitzeln. So wie auch beim Menschen, gibt es auch Katzen, die sich für das Kitzeln wenig interessieren und seinen Menschen nur verdutzt ansehen. Die meisten Katzen reagieren jedoch mit einem Rückzug oder sogar leicht aggressiv.

Denn für die Katze stellt das Kitzeln in erster Linie ein irritierendes Gefühl dar – sie weiß nicht, dass der Mensch das leichte und safte Kitzeln nur gut meint und versucht im ersten Moment zu fliehen oder die Gefahr abzuwenden.

Für die Katze sind solche Berührungen vergleichbar mit einem Mückenstich oder mit einem Insekt, welches auf den Pfoten krabbelt.

Die meisten Katzen akzeptieren auch einen leichten Massagedruck deutlich besser als das gewöhnliche menschliche Kitzeln, doch auch diese Gewohnheit hängt stark vom Charakter des Vierbeiners ab.

Sollte die Katze eher negativ auf Berührungen an den Pfoten reagieren, sich zurückziehen oder sogar aggressiv werden, so sind diese grundsätzlich zu vermeiden. Denn für die Katze bedeuten solche Berührungen Stress und Gefahr.

Sind Katzen auch an anderen Stellen kitzelig?

Einige Katzen sind nur an den Pfoten kitzlig, bei anderen Vierbeinern sieht es anders aus: der Hinterkopf, der Bauch oder sogar der Nacken können kitzelig sein. Manche Katzen zeigen an keiner der Stellen besondere Reaktionen.

Grundsätzlich ist es natürlich nichts Schlimmes, wenn die eigene Katze gar nicht kitzelig ist.

Ist es grundsätzlich schlecht, seine Katze zu kitzeln?

Wie schon im oberen Absatz erwähnt, reagieren verschiedene Katzen sehr unterschiedlich auf das Kitzeln. Wenn die eigene Katze beim Kitzeln ruhig liegen bleibt, schnurrt und damit das Kitzeln sogar etwas genießt, sollte es gar kein Problem sein.

Sucht die Katze jedoch das Weite, stellt die Schwanzspitze nach oben auf oder wehrt sich sogar gegen solche Berührungen, sollte man das Kitzeln lieber sein lassen. Denn was für den Menschen nur als kleines Necken aussieht, bedeutet für die Haustiere Stress und Verunsicherung.

Viele Katzen wollten darüber hinaus auch gar nicht an empfindlichen Stellen angefasst werden – dazu zählen z. B. der Bauch und die Pfoten. Nur, wenn sich die Katze selbst auf den Rücken legt, darf man sie dort leicht behutsam streicheln.

Statt dem Kitzeln sollten die Stubentiger lieber gestreichelt und gekrault werden – denn diese Art der Zuneigung haben sie am liebsten.

Wie sieht es bei Katzenbabys aus – sind diese ebenfalls kitzelig?

Ja, auch Katzenbabys sind kitzelig, sogar noch stärker als ausgewachsene Katzen. Das liegt daran, dass die Pfötchen der kleinen Babys besonders stark frei liegen und noch ungeschützt sind.

Auch Katzenbabys sollte daher nicht übermäßig gekitzelt werden, im Idealfall gar nicht. Für die Babys kann das Kitzeln sogar etwas schmerzhaft sein und sie stark verunsichern.

Welche anderen Tiere sind auch kitzelig?

Katzen sind natürlich nicht die einzigen Tiere, die kitzelig sind. Auch Hunde können gekitzelt werden, bei ihnen sieht es mit den kitzeligen Stellen ähnlich aus.

Ebenfalls kitzelig sind Löwen, Tiger und Geparden, auch sie haben besonders sensible Stellen, die lieber nicht berührt werden sollten.

Schildkröten sind an ihrem Panzer kitzelig – der Panzer ist mit sensiblen Zellen ausgestattet, die die Schildkröte schützen sollen.

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