Wie lockt man Katzen an?

Rollt sich der verschmuste Wohnungstiger entspannt auf der Couch zusammen, liegt die Vorstellung fern, diesem Tier würde seine Freiheit mehr bedeuten als die soziale Bindung an seinen Besitzer.

Tatsächlich liegt es aber im Wesen der Katze, dem Menschen nicht so treu zu gehorchen wie es bei den meisten Hunden der Fall ist, weshalb man fast jeden Nachbar, der eine Katze beheimatet, das eine oder andere Mal am Fenster oder an der Tür vergeblich nach der Mietze rufen hört.

Abgesehen vom Freiheitsdrang sind Katzen aber auch sehr geräuschempfindlich und schreckhaft, wenn sich etwas zu schnell oder in unmittelbarer Nähe zu ihnen bewegt, was dazu führt, dass sie vor der vermeintlichen Gefahr flüchtet. Letztlich kann auch das große Bedürfnis nach Ruhe ein Grund sein, warum sich eine Katze zurückzieht und es gekonnt ignoriert, wenn nach ihr gesucht wird.

Ob die Katze nun aus Freiheitsdrang, Angst oder Ruhebedürfnis das Weite gesucht hat: Durch gekonnte Anregung ihrer Reize lässt sich jede Katze anlocken.

Wer auf die Ursache ihres Verschwindens ebenso eingeht, wie auf die instinktgesteuerte Natur einerseits und den individuellen Charakter jeder Katze andererseits, wird seine Mietze bald wieder beruhigt neben sich schnurren hören.

Into the wild: Wenn die Natur gerufen hat

Nur die wenigsten Katzen sind von sich aus gerne ausschließlich in der Wohnung unterwegs. Der natürliche Jagdtrieb, verbunden mit dem Bewegungsdrang der Katze, sieht es vor, dass sie sich im Freien austobt.

Obwohl die meisten Katzen, die als Haustiere gehalten werden eine Routine ausbilden, wann sie von ihren Ausflügen zurückkehren, kann es demgemäß passieren, dass sie aufgrund spannender Ereignisse, zum Beispiel weil sie gerade auf der Lauer liegen, nicht um die gewohnte Tageszeit heimkehren.

In manchen Fällen sind die Sinne der Katze dann so auf das Geschehen fokussiert, dass sie auf keinerlei Gebärden des Menschen reagieren. Sollte sich die Katze aber einfach nur in der Nähe des Hauses verschlafen haben, kann es bereits ausreichen, sie zu rufen, um sie zum Zurückkommen zu bewegen. Verbindet sie diesen Ruf mit der Aussicht auf Futter oder andere Annehmlichkeiten begünstigt das natürlich ihr Heimkommen.

Ebenso kann es aber vorkommen, dass eine Katze, die entweder aufgrund ihres Alters oder aufgrund der baulichen Maßnahmen der Wohnung im Haus gehalten wird, entwischt und sich im Freien verirrt.

Häufig folgen die oft jungen Tiere aufgrund des Spieltriebs einem vom Wind verwehten Blatt, einem Vogel, einer Maus oder ähnlichem und nehmen dabei nicht wahr, dass sie sich von der gewohnten Umgebung entfernen. Lässt sich das verängstigte Tier nicht durch Rufe anlocken und hilft auch das Schütteln der Trockenfutterbox nicht, kann zunächst versucht werden, die Umgebung abzusuchen.

Selbst wenn sich die Katze in unmittelbarer Nähe zum Haus befindet, kann es vorkommen, dass sie verängstigt aus dem Bedürfnis heraus, gefunden zu werden, fernbleibt. Such Sie primär unter Büschen, auf Bäumen, in Geräteschuppen, Holzhütten und unter Sitzbänken und Sesselgruppen.

Beruhigendes kontinuierliches Rufen des Namens kann auch das eingeschüchterte Tier verleiten, sich doch noch zu zeigen, wenn du dich näherst.

Ist die Katze aus dem Haus geflüchtet, weil sie durch ein plötzliches, lautes Geräusch oder eine unerwartete Bewegung erschreckt wurde, ist dem mit viel Empathie und Behutsamkeit zu begegnen.

Rufe die Katze nicht zu laut und mit beruhigender Stimme, geh ab und an in die Knie, wenn du stehenbleibst und mach keine hektischen Bewegungen. Vermeide darüber hinaus Zischlaute und eine schrille Stimmlage.

In dieser Situation kann auch das Schütteln der Trockenfutter- Dose helfen. Besondere Wirkung kommt darüber hinaus dem Geruchssinn zu. Es erweist sich oft als hocheffektiv, nicht nur das Nassfutter- Päckchen zu öffnen, sondern durch schonendes Erwärmen von Thunfisch, Hühnchen oder anderen von der Katze geliebten Nahrungsmitteln, einen Geruch zu verbreiten, dem das Tier nicht widerstehen kann.

Fruchten all diese Maßnahmen dennoch nicht, empfiehlt es sich zwischenzeitlich ein angenehmes Nachtlager inklusive gefülltem Futter- und Wassernapf vor der Tür einzurichten, wenn die Katze nicht auftaucht, bevor du nachts zu Bett gehst.

Oben drüber- unten durch: Eine Katze aus den Nischen der Wohnung locken

Obwohl sich Katzen gerne die gemütlichsten Plätze in der Wohnung suchen, ist oft zu beobachten, dass sie sehr kreativ sind, wenn es darum geht die Ecken und Winkel der Wohnung als Versteck zu nutzen. Wenn eine Katze nicht gefunden werden will, kann es je nach Übersichtlichkeit der Wohnung schwer werden, sie ausfindig zu machen.

Noch schwerer kann es aber sein, sie aus ihrem Versteck zu holen, da Katzen bewusst Rückzugsorte wählen die für Menschen schwer oder gar nicht zugänglich sind. Es führt meistens zum Erfolg, wenn man das Staubsaugerrohr zum Aufenthaltsort der Katze lenkt und diesen einschaltet, jedoch verschreckst du das Tier damit nur noch mehr und schwächst das Vertrauen in dich.

Eine behutsamere Variante ist es daher, die Instinkte der Katze anzusprechen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ähnlich wie im Garten kannst du es zunächst auditiv durch beruhigendes Rufen versuchen. Diese Methode wird nur selten fruchten, kommt die Katze aber tatsächlich, solltest du das mit einer entsprechenden Belohnung honorieren.

Eine weitere auditive Methode ist das Scheppern mit der Trockenfutter- Dose, das Schütteln der Milchpackung oder auch das Öffnen des Kühlschrankes, je nachdem welche Geräusche die Katze mit der Fütterung verbindet.

Hilft auch dies nicht, empfiehlt es sich die Geruchsrezeptoren der Katze durch Nassfutter oder, wie bereits im Garten, erwärmten Thunfisch, Hühnchen oder Ähnlichem anzuregen

Wenn du sicher bist, dass die Katze dich sehen kann, aber absichtlich nicht reagiert, kannst du sie auch durch den angeborenen Jagdtrieb aus der Reserve locken.

Verspielte Kätzchen und junggebliebene Jäger können nur schwer widerstehen, wenn sie ihr Lieblingsspielzeug von sich wegrollen oder fliegen sehen. Essenziell ist für den Erfolg dieser Methode aber, dass du dich bewusst im Hintergrund hälst und die Katze nicht überrumpelst, wenn sie, aufgrund des Spieltriebs auf ihre Umwelt vergessend, aus dem Versteck springt.

Stelle sicher, dass sie genügend Möglichkeit hat, mit dem Spielzeug zu spielen und bring dich, wenn möglich, dezent ein, indem du den Ball zum Beispiel erneut wirfst oder das Angelspielzeug weiterhin bewegst.

Ein heißer Tipp ist auch Katzenminze. Versteckt in Spielzeug, als Spray oder in getrockneter Form löst es bei manchen Katzen geradezu ekstatische Zustände aus, die die Mietze alle Scheu vergessen lassen.

Kommt Zeit, kommt Katze

Abgesehen von den verrückten Aktivitätsschüben, bei denen Katzen plötzlich wie verrückt durch die Wohnung schießen, handelt es sich bei Katzen um Ruheliebende Wesen, die durch Hektik schnell gestresst sind. Dementsprechend solltest du berücksichtigen, dass die Katze oftmals von selbst wieder auf dich zukommen wird, wenn sie genug Zeit hatte, sich zu beruhigen.

Unterstützung kannst du ihr hierbei zukommen lassen, indem du dafür sorgst, dass sich nicht zu viele Menschen im Raum aufhalten, optimalerweise die Katze sogar mit ihrem „Lieblingsmensch“ allein im Raum ist.

Vor allem wenn die Katze gerade in den Haushalt einzieht ist ihr Bedürfnis nach Rückzug, der in diesem Fall sogar Tage dauern kann, zu respektieren. Jede Katze hat einen einzigartigen Charakter, der von mehr oder weniger Neugier und mehr oder weniger Menschenbezogenheit und Extraversion gekennzeichnet ist.

Du wirst schnell herausfinden, ob deine Katze/ dein neuer Mitbewohner eher kontaktfreudig oder in sich gekehrt ist. Kommst du dem Wesen deiner Katze entgegen, kannst du damit aber ein Vertrauensverhältnis schaffen, das dafür sorgt, dass du selbst eine introvertierte Katze nur sehr selten aus einem Versteck zu locken hast.

Übrigens lieben es manche Katzen mit ihren Besitzern Verstecken zu spielen und diesen spielerisch aus dem Versteck anzuspringen, wenn er vorbeigeht. Wenn sich deine Katze so verhält kannst du dir sicher sein, dass du ihr vollstes Vertrauen genießt.

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