Charakter Britisch Kurzhaar Katze: Das ist typisch BKH!

Die Britisch Kurzhaar Katze ist aufgrund ihrer auffälligen blaugrauen Farbe und dem kuscheligen Fell eine der bekanntesten Rassekatzen – was sicher auch daran liegt, dass sie eine der ältesten durchgehend gezüchteten Katzenarten in Europa ist.

Als Hausgenosse ist sie durch ihr ruhiges und ausgeglichenes Wesen sehr angenehm. Wenn du Dir eine Britisch Kurzhaar Katze anschaffen willst, brauchst Du nicht unbedingt ein Katzenexperte zu sein – die (meistens) gemütlichen Gesellen sind leicht zu halten und zu pflegen.

Wenn Du eine Familienkatze suchst, die eher ruhig und gelassen ist und auch als reine Wohnungskatze geeignet sein sollte, dann ist diese Rasse genau die richtige für Dich. Auch wenn Kinder im Spiel sind oder andere Haustiere, ist die freundliche Britisch Kurzhaar eine ideale Ergänzung.

Die Herkunft der Britisch Kurzhaar Katze

Die Zucht der Britisch Kurzhaar (BKH) hat eine lange Tradition – bereits 1871 tauchten erste Exemplare als Britisch Kurzhaar auf einer Katzenausstellung im Londoner Crystal Palace auf.

Es gibt Fotos dieser wunderschönen Tiere von 1900, auf denen die Katzen dem heutigen Typ sehr ähnlich sind. Beschreibungen legen nahe, dass auch der Charakter der BKH schon zu jeder Zeit ähnlich freundlich und ausgeglichen war.

Die bekannteste Variation ist die typisch blaugraue Fellfärbung in der Kombination mit den auffälligen, großen kupferfarbenen Augen. Dieser Typ wird British Blue genannt, es gibt aber inzwischen viele Farben dieser wunderschönen Rasse.

British Blue

In Deutschland sind insbesondere die British Blue auch als Karthäuserkatze bekannt, was aber nur bedingt richtig ist. Bis etwa zum Jahr 1970 war es tatsächlich die gleiche Rasse, danach wurden durch gezielte Züchtung Unterschiede herausgearbeitet. So ist die „echte“ Karthäuserkatze graziler und hochbeiniger, hat aber nach wie vor die großen Augen und keine Farbvarianten.

Die Britisch Kurzhaar Katze ist, wie der Name schon sagt, eine ursprünglich in England gezüchtete Rasse. Heute wird sie in ganz Europa gezüchtet. In den USA herrscht eine andere Variante dieser Rasse, die American Shorthair, vor.

American Shorthair

Wie kann man eine BKH erkennen?

Typisch für diese Katzen ist der gedrungene, rundliche Körperbau, die großen Augen mit strahlenden Farben, meist in kupfergolden oder grün und das kurze, dichte Fell, das nicht glatt und glänzen anliegt, sondern eher „plüschig“ wie bei einem Teddybären ist.

Die Beine und der Schwanz sind eher kurz und kräftig, die Pfoten rund und groß.

Der Kopf der typischen British Shorthair ist groß, eher rund und flach und insbesondere die Kater haben ausgeprägte „Bäckchen“, was ihnen ein gemütliches, drolliges Aussehen verleiht.

Die Brust ist breit und wirkt muskulös, die Ohren sind eher klein und stehen recht weit auseinander, die Nase ist kurz und breit.

Sie gehört zu den eher großen Katzenrassen, bei den Weibchen sind 5 Kilogramm, bei den Katern 7 Kilogramm ein ganz normaler Durchschnittswert.

Laut der Züchtervereinigung Fédération Internationale Féline sind praktisch alle Fellfarben erlaubt – es sind fast 50 Farbvariationen anerkannt. Auch bei den Augenfarben ist von gelb-orange über blau bis hin zu grün alle Farben möglich.

Typische Erkennungsmerkmale sind daher das besondere Fell und der Körperbau.

Entwicklung

Wie alle großen Katzenrassen sind die British Shorthair Spätentwickler, sie gelten erst mit ca. 3 Jahren wirklich als ausgewachsen.

Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass sie lange Kitten bleiben und durch ihr verspieltes Wesen viel Freude machen.

Gerade weil die BKH Spätentwickler sind, ist es vorteilhaft, wenn sie möglichst lange bei der Mutter bleiben dürfen. Das wirkt sich positiv auf den Charakter und das Sozialverhalten Deiner Katze aus.

Nimmt man ein Baby auf, hat man viel Freude an den putzigen Bärchen, aber andererseits benötigen sie auch sehr viel mehr Aufmerksamkeit wie eine erwachsene Katze.

Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass Du lange Zeit ein Baby zuhause hast, das viel Liebe und Zuwendung braucht. Dafür wird sie Dir viel Liebe und Zuneigung schenken.

British Shorthair sind in der Regel ihrer Menschenfamilie sehr zugewandt. Sie sind von Haus aus sehr reinlich und ruhig und daher ist es eher unwahrscheinlich, dass eine British Shorthair in dieser Hinsicht besondere Erziehung braucht.

Kommt Dein Kitten aus einer Familienzucht, wird sie das alles schon wissen. Kurz gesagt kann man die British Shorthair durchaus als „Anfängerkatze“ bezeichnen und eine gute Wahl, wenn Du dir zum ersten Mal überlegst, dir einen Stubentiger anzuschaffen.

Lebenserwartung

Wie alle großen und eher ruhigen Katzenrassen sind sie recht langlebig, bei guter Pflege sind 20 Jahre keine Seltenheit.

Wichtig ist hierbei, dass Du dir den Züchter mit Bedacht aussuchst, denn Inzucht oder unkluge Auswahl der Elterntiere verkürzt die Lebenserwartung deines Lieblings unter Umständen drastisch.

Durch den gedrungenen Körperbau sind im Alter Probleme mit dem Knochenbau und Gelenkerkrankungen möglich, auch Herzerkrankungen kommen vor.

Eine typische Herzerkrankung vieler Rassekatzen ist Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) – Katzen, die an HCM leiden, benötigen ihr Leben lang Medikamente. Eine weitere typische Erkrankung ist Polycystic Kidney Disease (PKD). Das sind Zysten an den Nieren, die aber erst im Erwachsenenalter Probleme machen.

Vorsorglich sollte man bei einem Kitten eine Sonographie machen lassen, um diese Erkrankung bei deiner Katze auszuschließen. Größere rassetypische Gesundheitsprobleme hat diese eher robuste Rasse allerdings nicht.

Größe und Gewicht

Wie schon gesagt, gehört diese Rasse zu den großen und kräftigen Katzen, der Unterschied zwischen Kater und Katze ist recht ausgeprägt.

Katzen erreichen in der Regel ein Gewicht von 4-7 kg, Kater werden zwischen 7-9 Kg schwer.

Wesen

Britisch Kurzhaar Katzen gelten als sehr menschenbezogen und freundlich und haben gerne Gesellschaft um sich herum. Das können durchaus auch Kinder oder andere Haustiere sein.

Sie sind eher ruhige Zeitgenossen und suchen zwar die Nähe ihres Lieblingsmenschen, aber insbesondere die Kater mögen es nicht so gerne, ausdauernd beschmust zu werden.

Große Akrobaten und Kletterer sind sie eher nicht, im Gegensatz zu den sehr agilen Orientalen sind sie ruhig und gemütlich.

Manche Britisch Kurzhaar sind auch ausgesprochen tollpatschig, es kann schon mal sein, dass sie irgendwo runterfallen oder beim Rennen gegen Wände und Stuhlbeine stoßen.

Als eine der wenigen Katzenrassen haben sie meist keine Angst vor Wasser; von Bädern sollte man aber trotzdem absehen.

Das tollpatschige Wesen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ausgesprochen intelligent sind und – wenn sie Freigänger sind – auch einen sehr starken Jagdtrieb entwickeln. Daher empfehlen viele Züchter, diese Rasse eher als reine Wohnungskatzen zu halten, da nicht nur die Gefahr von Unfällen besteht, sondern Rassekatzen auch öfter Opfer von Tierdieben werden.

Solange die Wohnung groß genug ist und ausreichend Spielzeug vorhanden ist, wird sie sich als Wohnungskatze aber durchaus wohl fühlen. Fehlen allerdings Beschäftigungsmöglichkeiten, kann es sein, dass Du nach dem Nachhause kommen erst einmal jede Menge runtergefallene Gegenstände von Deko bis hin zu Zimmerpflanzen vom Boden aufheben musst.

Britisch Kurzhaar Katzen haben noch eine weitere Besonderheit: Sie sind Besuchern gegenüber erst einmal misstrauisch und zurückhaltend. Sie wird Deinen Besuch erst einmal aus sicherer Entfernung abchecken, aber die Neugier überwiegt dann meistens schnell. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein Heim, wo ständiges Kommen und Gehen herrscht, für diese gemütlichen Stubentiger Stress bedeuten können.

Sie vertragen sich gut mit anderen Haustieren und wenn Artgenossen im Haus sind, wird der sonst eher ein bisschen zu Trägheit neigende Teddybär zum Spielen und Bewegen animiert.

Wenn sie als Einzelkatze in der Wohnung gehalten wird, solltest Du regelmäßig Spielstunden einlegen, damit aus der entspannten Mieze nicht eine pummelige Fellkugel wird. Auch bei der Ernährung sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht übermäßig gefüttert wird.

Ansonsten sind sie sehr pflegeleicht und reinlich und brauchen keine spezielle Pflege. Sie haaren sehr wenig und die Fellpflege erledigen sie in der Regel selbst, aber besonders im Frühjahr und Herbst, wenn der Fellwechsel ansteht, sollte die Katze regelmäßig gebürstet werden – was sie natürlich sehr genießt.

Wenn der Platz es erlaubt, solltest Du 2 Katzentoiletten aufstellen, da sie es einerseits mögen, immer frische Katzenstreu vorzufinden und andererseits Katzen instinktiv für Kot und Urin verschiedene Stellen aufsuchen.

Britisch Kurzhaar sind generell eher nicht sehr aktiv, folgen aber gerne ihrem Menschen auf Schritt und Tritt. Da sie eher ruhig und gemütlich sind, macht es auch nicht viel Sinn, sie mit einer anderen viel aktiveren und lebhafteren Katze zu vergesellschaften.

Sie schlafen gern und viel und am liebsten in Reichweite ihres Menschen, nachts besonders gerne am Fußende des Bettes.

Unterschiede zu anderen Rassen

Europäisch Kurzhaar

Die Europäische Kurzhaarkatze ist das, was man gemeinhin als Hauskatze bezeichnet. Der Standard dieser Katze wurde erst im Jahr 1981 festgelegt, die Rasse wurde erstmals 1946 in Schweden beschrieben.

Im Gegensatz zur British Shorthair ist sie schlanker, hat ein glattes, hochglänzendes Fell und haben größere Ohren. Bei vielen EKH finden sich an den Ohrspitzen kleine Pinsel, ein Überbleibsel der Wildkatzen. Im Charakter ist sie meist lebhafter und verspielter als die British Shorthair.

Europäisch Kurzhaar

Karthäuser

Die Karthäuser oder Chartreux wird oft mit der British Blue verwechselt, zumal sie bis in die Siebziger Jahre aus dem gleichen Genpool gezüchtet wurden. Sie sind aber schlanker und agiler als die BKH, auch sind bei dieser Rasse die Farben auf reines Grau beschränkt. Auch bei den Augenfarben ist nur gelb, golden bis Kupfer als Standard anerkannt.

Der Charakter, aber auch die Art des Fells gleicht allerdings der Rasse der British Shorthair.

BLH

Die British Longhair (BLH) oder Highlander hat, wie der Name schon sagt, durch die Einkreuzung von Perserkatzen längeres Fell. Sie haben oft eine ausgeprägte Halskrause und „Knickerbocker“, also Fellpuschel um die Beine.

Bis auf das äußere Erscheinungsbild sind diese Halblanghaarkatzen in Statur und Charakter mit den British Shorthair Katzen zu vergleichen. Auch sie sind ruhige und ausgeglichene und ideale Familienkatzen. Das lange Fell macht allerdings etwas mehr Arbeit, da es regelmäßig gebürstet werden muss.

Britisch Langhaar

Scottish Fold

Ein ganz typisches Erkennungszeichen und das Hauptunterscheidungsmerkmal sind bei der Scottish Fold die umgeklappten Ohren, die ihr ein ungewöhnliches Aussehen geben. Die Rasse entstand in den Sechziger Jahren aus einer genetischen Besonderheit eines Katzenwurfes in Schottland. Auch ihr Charakter ist ähnlich wie bei der BHK sehr ruhig und lieb.

Scottish Fold

Scottish Straight

Die Scottish Straight Katzen sind Wurfgeschwister der Scottish Fold, der einzige Unterschied sind die Ohren, die bei dieser Katze nicht gefaltet sind, sondern aufrecht stehen. Der Schwanz ist wesentlich länger und schlanker als bei der BKH. Sie zieht einen eher ruhigen Haushalt vor und verhält sich zu anderen Katzen eher defensiv.

Scottish Straight

Passt eine BKH zu dir?

Wenn Du dir eine ruhige, pflegeleichte und liebevolle Katze als Hausgenossen wünschst, die eher nur in der Wohnung bleibt und sich auch mit anderen Haustieren und Kindern versteht, dann ist eine BKH sicherlich eine gute Wahl. Sie wird sich gerne in Deiner Nähe aufhalten und Deine Gesellschaft suchen. Sie braucht nicht viel besondere Pflege.

Wenn Du aber lieber „Leben in der Bude“ oder auch viel Besuch hast, passt die British Shorthair Katze eher nicht zu Dir. Sie spielt sehr gerne, wird aber mit zunehmendem Alter gemächlicher und träger. Alles in allem ist sie ein angenehmer Begleiter und eine ideale Familien- und Wohnungskatze.

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