Katze rennt wie verrückt durch die Wohnung: Ist das normal?

Wenn eine Katze wie angestochen durch die Wohnung rennt, wirkt das im ersten Moment befremdlich. Katzenbesitzer fragen sich dann oft: Ist meine Katze verrückt geworden? Ist das noch normal?

Für das agile Verhalten der Katze kann es verschiedene Ursachen geben:

Jede Katze hat ihr eigenes Temperament

Hast du eine temperamentvolle Katze, lebt sie einfach ihren natürlichen Trieb aus. Dann ist das agile Herumtollen eine Charakterfrage.

Sie baut damit ihre Energie ab. Oft wirkt es so, als ob sie vor vermeintlichen Angreifern flieht. Wohnungskatzen legen dieses Verhalten häufiger an den Tag, da ihnen der Auslauf fehlt. Katzen, die in der Wohnung gehalten werden, sollten daher besser zu zweit sein.

Wenn sie Einzelgänger sind, muss der Katzenbesitzer viel Zeit für das Tier aufbringen, um es zu beschäftigen und auszugleichen. Katzen, die unbefriedigt sind, machen viel Blödsinn. Beschäftigungsmaterial findest du in jeder guten Zoohandlung. Du kannst es auch selbst herstellen.

Das kann ein Stock mit Federn sein oder ein Plüschtier oder kleine Spielmäuse, denen die Katze hinterherjagen kann.

Katzenkratzbäume bieten der Katze Möglichkeiten für Sprungübungen und Gelegenheiten zum Verstecken. Hier kann sie sich austoben. Außerdem werden deine Möbel vor den scharfen Krallen der Katze geschützt.

Jagdübungen – der Instinkt kommt durch

Ist die Katze noch recht jung, versucht sie vielleicht ihr Jagdverhalten zu optimieren.

Katzen springen oft auch einfach so aus dem Stand in die Luft. Mit ihren kräftigen Muskeln kann eine normale Hauskatze bis zu zwei Meter hochspringen. Das entspricht das fünf bis sechsfache ihrer eigenen Körpergröße.

Panik muss nicht sein

Wenn deine Katze wie angestochen los sprintet, kann es auch sein, dass sie sich vor irgendetwas erschreckt hat. Das kann ein Staubsauger sein, der unerwartet anspringt oder eine Tür, die zuknallt.

Katzen haben ein sehr empfindliches Gehör und auch ein besseres, als der Mensch es besitzt. Erwachsene Katzen können bis 50.000 Hertz hören und Jungkatzen sogar bis 100.000 Hertz.

Der Mensch kann dagegen nur Töne bis 20.000 Hertz wahrnehmen. Also vermeide laute Geräusche, wenn deine Katze in der Nähe ist.

Krankheiten und Schmerzen – das größere Übel

Katzen verhalten sich mitunter auch ungewohnt, wenn sie krank sind oder Schmerzen verspüren. Macht deine Katze jaulende Geräusche und springt wie von der Tarantel gestochen auf, kann es sein, dass sie Schmerzen wahrnimmt.

Dann redest du am besten ganz sanft auf sie ein und nimmst sie auf den Arm. Du kannst sie durchchecken, ob zum Beispiel die Knochen ok sind. Taste auch ihren Bauch ab.

Hat sie innere Verletzungen oder Krankheiten, wird sie sich durch klägliches Miauen äußern. Ein sicheres Zeichen, dass deine Katze krank ist, ist es, wenn ihr Fell seinen Glanz verloren hat und stumpf wirkt.

Ist die Katze krank, zieht sie sich auch gern zurück, frisst nicht mehr oder setzt keinen Kot mehr ab. Jetzt wird es Zeit für den Tierarzt, der sie gründlich untersuchen wird, um eine Diagnose und eine passende Therapie zu finden.

Achtung heiß – Verbrennungsgefahr

Auch Katzen können sich die Füße verbrennen. Ist deine Katze noch jung und unerfahren, ist sie vielleicht auf eine heiße Herdplatte oder auf einen Ofen gesprungen. Dann wird sie den Ort durch schnelles Sprinten verlassen.

Das Gute ist, sie hat gelernt, dass diese Plätze ab sofort tabu sind. Katzen werden von warmen Plätzen angezogen. Oft liegen sie entspannt auf dem Fensterbrett über der Heizung.

Die Toilette – der Freund deiner Katze

Auch eine Katze freut sich, wenn sie nach einem Gang zur Toilette erfolgreich war.

Hat sie sich entledigt, kann sie ihre Freude auch durch zackiges Umherrennen in der Wohnung bemerkbar machen.

Keine Zeit für Ruhe

Eine Katze benötigt am Tag einen ruhigen und sicheren Platz, an den sie sich zurückziehen kann. Sie mag es nicht, ungefragt auf den Arm genommen oder bedrängt zu werden. Kommt die Katze im Haushalt nicht zur Ruhe, kann es sein, das sie durch verrückte Aktionen auffällt.

Besonders wenn mehrere kleinere Kinder im Haus sind, sollte man darauf achten, dass die Katze ihre Entspannungsphasen bekommt, sonst kann sie mitunter aggressiv reagieren. Flitzt sie außergewöhnlich oft durch die Wohnung, kann das ein Anzeichen von Stress sein.

Bindungsfähigkeit der Katze

Katzen sind das beliebteste Haustier in Deutschland. Sie geben ihrem Menschen Zuneigung und sind doch unabhängig und selbständig. Auch Katzen können wie Hunde eine Bindung zu ihrem Besitzer aufbauen und orientieren sich an den Emotionen ihres Lieblingsmenschen.

Fühlt sich der Katzenbesitzer gestresst, ist auch die Katze gestresst. Das kann sich auch in verrücktem Springen und Jagen in der Wohnung äußern.

Fazit

Katzen wollen uns durch ihr Verhalten immer etwas mitteilen. Wer seine Katze kennt und sich die Zeit nimmt, ihre Verhaltensweisen und Eigenarten zu beobachten und zu studieren, findet schnell heraus, ob das Pesen durch die Wohnung natürlichen Ursprungs ist oder ob sich dahinter eine Krankheit, Stress oder eine Panikreaktion verbirgt.

Doch zu deiner Beruhigung, in den allermeisten Fällen, ist das Herumtollen deiner Katze völlig normal und entspricht ihrem instinktiven Verhalten. Genieße einfach die Show und freue dich über dein Energiebündel Katze.

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